streitig

streitig
Streit:
Das altgerm. Substantiv mhd., ahd. strīt, niederl. strijd »Kampf, Hader, Wettstreit, Rechtskonflikt, Meinungsstreit«, schwed. strid »Kampf, Streit« geht vermutlich von einer Grundbedeutung »Widerstreben, Starrsinn, Aufruhr« aus, die in den älteren dt. Sprachstufen und im Nord. noch auftritt (vgl. z. B. aisl. strīđr »hartnäckig, widerspenstig«). Es gehört also wohl zu der unter starren dargestellten Wortgruppe. Als Bezeichnung des Waffenkampfes gilt »Streit« heute nur dichterisch und in Namen historischer Waffen wie Streitaxt (spätmhd. strītax) und Streitwagen (15. Jh.); beachte noch Streitmacht »bewaffneter Verband« (18. Jh.). Sonst bezeichnet »Streit« heute besonders den Rechts- und den Meinungsstreit (beachte dazu Streitfall ‹19. Jh.› und Streitschrift »polemische Abhandlung« ‹16. Jh.›) sowie den persönlichen Zank (z. B. in ugs. Streithammel »zänkischer Mensch«, nach 1800). – Abl.: streitbar (mhd. strītbæ̅re »kriegerisch, kampftüchtig«); streitig »umstritten« (in der Wendung »jemandem etwas streitig machen« »jemandem das Anrecht auf etwas bestreiten«, 16. Jh.; mhd. strītec, ahd. strītig bedeutete u. a. »kampflustig; starrsinnig«; s. auch strittig), dazu Streitigkeit »Zwist« (17. Jh.). Das Verb streiten (mhd. strīten, ahd. strītan, niederl. strijden, mit schwacher Flexion asächs. strīdian, aisl. strīđa) entspricht in seinen Bedeutungen dem Substantiv. Zu dessen Bedeutung »Wortstreit« stellen sich im Nhd. die Zusammensetzung abstreiten »leugnen« (mhd. abestrīten »im Kampf abgewinnen«) und das adjektivische 2. Part. umstritten (19. Jh.) sowie die Präfixbildung bestreiten »für nicht zutreffend erklären; streitig machen« (so seit dem 18. Jh.; vorher wie mhd. bestrīten für »angreifen, bekämpfen« gebraucht; die Bedeutung »die Kosten tragen; bewältigen« hat sich im 17. Jh. aus dem übertragenen Gebrauch im Sinne von »einer Sache gewachsen sein« entwickelt).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Streitig — Streitig, er, ste, adj. et adv. im Streite befangen, sowohl von Personen für streitend, als auch von der Sache, worüber gestritten wird. Die streitigen Parteyen, Theile. Wir sind noch streitig darüber. Über etwas streitig werden. Die streitige… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • streitig — ↑kontrovers …   Das große Fremdwörterbuch

  • streitig — strittig * * * strei|tig [ ʃtrai̮tɪç]: 1. ☆ jmdm. etwas streitig machen: etwas, was ein anderer hat, für sich beanspruchen: er wollte ihr ihren neuen Posten streitig machen; der Hund machte den Katzen das Futter streitig. Syn.: jmdm. etwas… …   Universal-Lexikon

  • streitig — strei|tig, strịt|tig ; die Sache ist streitig (Rechtssprache nur so) oder strittig; aber nur jemandem etwas streitig machen …   Die deutsche Rechtschreibung

  • streitig — ↑ strittig. * * * streitig:⇨umstritten,bestreitbar …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • streitig — strei·tig Adj; meist in jemandem etwas streitig machen sagen, dass jemand kein Recht auf etwas hat …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Jemandem etwas streitig machen —   Wer einem anderen etwas streitig macht, bestreitet jemandem das Anrecht auf jemanden oder etwas, beansprucht jemanden, etwas für sich: Nur zwei Konkurrenten können dem Spitzenreiter der Bundesliga die Meisterschaft noch streitig machen. Wer… …   Universal-Lexikon

  • Jemandem das Feld streitig machen — Jemandem das Feld streitig machen; jemanden aus dem Feld[e] schlagen   »Jemandem das Feld streitig machen« bedeutet, als dessen Rivale oder Konkurrent aufzutreten: Mit diesem neu entwickelten Modell werden die Japaner den Amerikanern das Feld… …   Universal-Lexikon

  • sie machen sich den Himmel streitig — sie machen sich den Himmel streitig …   Deutsch Wörterbuch

  • str. — streitig; strittig EN contentious, litigious …   Abkürzungen und Akronyme in der deutschsprachigen Presse Gebrauchtwagen

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